Eine Theaterverfilmung
Zum 21. Jan. 2011 hatten wir zu einer Theaterverfilmung „Der Gartenzaun“ eingeladen. Die Gäste (aus unserer Gruppe) waren alle rechtzeitig bei uns. Nach Erledigung der Getränkewünsche und ein wenig Smaltalk wurde dann der DVD-Player angeschaltet. Schnell hatte man sich um den Fernseher gruppiert.
Hier ist der Inhalt:
geschrieben von Axel Limberg, freier Journalist.
Deutscher geht es nicht. Scharf sind die Konturen, die der Australier Ian Thomson in seinem Theaterstück „Der Gartenzaun“ zieht. Das Kleinbürgertum in einer Schrebergartenkolonie, die Schrecken der Nachkriegsvergangenheit und das Leid moderner Generationen – ein deutsches Sittengemälde in erschauernder Pracht. Paul und André, ein schwules Großstadtpärchen, haben eine Laube gepachtet. Daneben wohnen, schon seit Jahrzehnten, Marianne und Wolfgang Jäger. Lebensentwürfe und Generationen prallen aufeinander. Ein Verbrechen, dessen sich der deutsche Staat in den 60er-Jahren schuldig gemacht hat, lässt die Konfliktlinien weiter aufbrechen. Besonders beeindruckend sind die Tiefen, die der Regisseur und die Schauspieler den fünf Figuren gegeben haben: Marianne als unglückliche Hausfrau, Wolfgang als knorriger Spießer, Robert als rebellischer Sohn, Paul als windelweicher Schlichter und André als tuntiger Oberhomo. Diese Personenkonstellation verspricht Konflikte, die rekapitulierte Nachkriegsgeschichte macht bitter – und doch hat es Thomson geschafft, eine kurzweilige und nicht selten humorvolle Geschichte auf die Bühne gebracht zu haben.
Hier sind ein paar Stimmen zum Theaterstück:
„Seit einiger Zeit beobachte ich schon mit zunehmender Freude das Werden dieses Theaterstücks. Seine Message ist ein harter Brocken - und doch ist es so vergnüglich, dass einem das erst nach dem Verlassen des Theaters so richtig zum Bewusstsein kommt. Von den Nachbargrundstücken winken Tennessee Williams und Thornton Wilder.“
Monty Arnold - Autor, Humorist, Musicaldozent.
„Der Gartenzaun ist ein wichtiges und längst überfälliges Theaterstück. Es gelang Ian Thomson die Umsetzung der Inhalte, dass es neben den ernsten Szenen auch viele komische Momente gibt.“
Bernhard Rosenkranz - Co-Autor „Hamburg auf anderen Wege“ / Initiator „Gemeinsam gegen das Vergessen – Stolpersteine für homosexuelle NS-Opfer“.
„Ian Thomsons Theaterstück Der Gartenzaun ist ein anregendes Stück für alle, die einen Blick zurück werfen wollen auf einen weithin unbekannten Aspekt der jüngeren deutschen Geschichte. Besonders geeignet für Jugendliche!“
Dr. Gottfried Lorenz - Historiker / Co-Autor „Hamburg auf anderen Wege“ / Studiendirektor a.D.
„Ian Thomson ist mit seinem, im Hamburger Staatsarchiv an Originalquellen recherchierten Stück, eine spannende Verbindung von Realität und Fiktion gelungen. Basierend auf Schicksalen der Homosexuellenverfolgung der NS-Zeit, hat Ian eine unter die Haut gehende Aufarbeitung aus heutiger Perspektive in Szene gesetzt.“
Ulf Bollmann, Archivar am Hamburger Staatsarchiv und Mitbegründer der Initiative "Gemeinsam gegen das Verbrechen -Stolpersteine für Homosexuelle NS-Opfer"
Für uns war das Stück sehr packend. Jeder hat sich hier irgendwie in den Personen mehr oder weniger wieder gefunden. Außerdem wurde die ganze Zeitspanne vom 1933 bis heute angesprochen. Interessant war auch wie sich die Charaktere der Personen während des Stückes veränderten. Der Schluss nahm letztendlich eine Wendung, so wie man sich es nicht erwartet hatte.
Insgesamt war es wohl für alle Anwesenden ein interessanter kurzweiliger Abend. Die Zeit verging wie im Fluge, denn Gesprächsstoff gab es genug, nicht nur über das Theaterstück. Wir sind froh, dass wir die Theaterverfilmung bei uns zeigen konnten.
Norbert und Helmut
Erstellt im Januar 2011
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